Der Mann mit dem Goldhelm

Beiträge zur Entschlüsselung eines Gemäldes

Ein verkanntes Bild

Ein trotzig-stolzer Held – geradezu der Inbegriff des „Rembrandt-Deutschen“? Was für ein Missverständnis! Aber warum?

Eine uralte Erzählung

Mars gefangen im Bett der Venus, vom gehörnten Gatten der Götterschar vorgeführt: So erzählt es schon Homer in der Odyssee. Deshalb hielt Platon ihn für jugendgefährdend.

Ein großer Tag

Der 5. Juni 1648 in Amsterdam: Endlich Frieden – nach 80 Jahren blutigem Freiheitskrieg! Das musste gefeiert werden. Aber wie?

Ein Thema für die Meister

Der Gott des Krieges von der Liebe gefesselt: Das hat die großen Maler gereizt – von Botticelli, Veronese und Tintoretto bis zu Rubens, Velazquez und Rembrandt. Sie finden unterschiedlichste Lösungen für ein kniffliges Problem.

„Olyf-Krans der Vreede“ –
die Krönung des Friedens

Joost van den Vondel war nicht irgendwer. Noch heute gilt er als bedeutendster Dichter in der Geschichte der Niederlande. Wenn also Vondel ein festliches Werk dichtete, hatte das etwas zu bedeuten. Und zum großen Friedensjahr 1648 schrieb er gleich drei davon.

Eines dieser Festgedichte widmet er ausdrücklich „onze Vreedevaders, Vaders des Vaderlandts, de Heeren Burgemeesters van Amsterdam“. Dieser Huldigung an die Amsterdamer Stadtoberen als die Väter des Friedens gibt Vondel einen bezeichnenden Titel: „De getemde Mars“.

Der endlich, endlich gezähmte Kriegsgott – ja, das war tatsächlich das Bild der Stunde. Mars gefesselt, gefangen, gezähmt, niedergehalten: Ein Motiv, das nicht nur in Vondels Dichtung gefeiert, sondern auch in populären Flugschriften und Illustrationen vielfältig variiert und verbreitet wird.

Und in der Vorrede zu seinem „gezähmten Mars“ lobt Vondel ausdrücklich die aufrechten Amsterdamer Friedensväter – ihre Weisheit habe geholfen, „die orangenen Schnüre und Bande zu flechten, um damit Gewalt und Leid zu zähmen, den grimmigen Krieg…“